Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was ist eine Aortenstenose?

Eine Aortenstenose ist ein häufig auftretendes, schwerwiegenden Problem mit einer Ihrer Herzklappen, der Aortenklappe.1,2

Es tritt auf, wenn die Aortenklappe sich versteift und verengt, sodass das Blut nicht richtig hindurchströmen kann.1,2

Literatur: 1. Bhatia N, Basra S, Skolnick AH, et al. Geriatr Cardiol. 2016;13:941–944. 2. Grimard B, Safford R, Burns E. Am Fam Physician. 2016;93(5):371–378.

Die Versteifung der Aortenklappe, die bei einer Aortenstenose vorliegt, ist auf Kalkablagerungen auf der Herzklappe zurückzuführen. Ihre Ärzte sprechen möglicherweise von einer Kalzifizierung (Verkalkung). Diese Ablagerungen verhärten und verdicken die Aortenklappe, wodurch die Klappe sich verengt und der Blutfluss behindert wird.1

Eine Aortenstenose verschlimmert sich mit zunehmenden Kalkablagerungen auf den Klappensegeln (die den Blutfluss durch das Herz hindurch regulieren) im Laufe der Zeit.1

Literatur: 1. Bhatia N, Basra S, Skolnick AH, et al. Geriatr Cardiol. 2016;13:941–944.

Eine schwere Aortenstenose (ein fortgeschrittenes Stadium der Aortenstenose) kann behandelt werden, indem die defekte Herzklappe durch eine Klappenprothese ersetzt wird.1

Dies ist mit einem chirurgischen Eingriff (chirurgischer Aortenklappenersatz, SAVR) oder mit einem Verfahren, das als TAVI bezeichnet wird, möglich. Die Abkürzung steht für Transkatheter-Aortenklappenimplantation.1

Beides sind gängige Verfahren, und Sie entscheiden mit, welches zu Ihrer Behandlung eingesetzt wird.

Literatur: 1. Vahanian A, Beyersdorf F, Praz F, et al. Eur Heart J. 2022;43:561–632.

Manche Menschen haben von Geburt an eine Aortenklappe mit nur zwei Segeln (bikuspidal) anstelle von drei Segeln (trikuspidal). Eine bikuspidale Aortenklappe ist ein Risikofaktor für die Entwicklung einer Aortenstenose in jüngerem Alter.1 Ihre Aortenstenose kann unabhängig von der Art Ihrer Aortenklappe mittels SAVR oder TAVI behandelt werden.2

Literatur: 1. Grimard B, Safford R, Burns E. Am Fam Physician. 2016;93(5):371–378. 2. Della Corte A, Lo Presti F. Surg Technol Int. 2020;37:177–182.

Risikofaktoren für die Entwicklung einer Aortenstenose sind Alter, männliches Geschlecht, Rauchen, hohes LDL-Cholesterin (das sogenannte „schlechte“ Cholesterin), Hypertonie (Bluthochdruck), bikuspidale Aortenklappe (Aortenklappe mit zwei Segeln) und Probleme mit der Kalziumregulation, wie z.B. bei Niereninsuffizienz.1,2

Literatur: 1. Bhatia N, Basra S, Skolnick AH, et al. J Geriatr Cardiol. 2016;13:941–944. 2. Grimard B, Safford R, Burns E. Am Fam Physician. 2016;93(5):371–378.

Eine Aortenstenose schreitet mit der Zeit immer weiter fort. Anfangs passt das Herz sich an, um den reduzierten Blutfluss durch die Aortenklappe auszugleichen, aber schließlich schafft das Herz dies nicht mehr, was zur Herzinsuffizienz führen kann.1

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Symptome einer Aortenstenose bei sich bemerken.

Literatur: 1. Grimard B, Safford R, Burns E. Am Fam Physician. 2016;93(5):371–378.

Welche Symptome können auftreten?

Anfangs bemerken Sie womöglich keinerlei Symptome. Wenn die Aortenstenose weiter fortschreitet und das Herz immer schwerer arbeiten muss, um die Engstelle der Aortenklappe zu überwinden, können folgende Beschwerden auftreten:1,2

  • Kurzatmigkeit
  • Schmerzen im Brustkorb (sogenannte Angina pectoris)
  • Schwindel oder Benommenheit
  • Ohnmachtsgefühl oder Ohnmacht
  • Müdigkeit, besonders nach körperlicher Aktivität
  • Eingeschränkte körperliche Belastbarkeit

Literatur: 1. NHS. Why it’s done. Aortic valve replacement. Verfügbar unter: https://www.nhs.uk/conditions/aortic-valve-replacement/whyitsdone/. Abgerufen im Mai 2022. 2. Mayo Clinic. Aortic valve stenosis. Symptoms & causes. Verfügbar unter: https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/aortic-stenosis/symptoms-causes/syc-20353139. Abgerufen im Mai 2022.

Auch Patienten ohne Symptome können von einer Behandlung profitieren. In manchen Fällen, wenn die Aortenklappe noch gut funktioniert, reicht eine regelmäßige Überwachung völlig aus. Sprechen Sie offen mit Ihrem Arzt über Ihre Sorgen und Ihre Behandlungsmöglichkeiten.

Literatur: 1. Vahanian A, Beyersdorf F, Praz F, et al. Eur Heart J. 2022;43:561–632.

Wie wird eine Aortenstenose behandelt?

Das hängt davon ab, wie Ihre Aortenstenose behandelt werden soll.

Für den chirurgischen Ersatz der Aortenklappe können zwei verschiedene Arten von Klappen eingesetzt werden:1,2

  • Gewebeklappen – bestehen vorwiegend aus tierischem Gewebe (häufig Rindergewebe)
  • Mechanische Klappen – künstliche Klappen aus synthetischem Material (hauptsächlich Kohlefaser)

Für die Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) stehen nur Gewebeklappen zur Verfügung.3–5

Literatur: 1. Vahanian A, Beyersdorf F, Praz F, et al. Eur Heart J. 2022;43:561–632. 2. British Heart Foundation. Heart Matters Magazine. How do replacement heart valves work? Verfügbar unter: https://www.bhf.org.uk/informationsupport/heart-matters-magazine/medical/replacement-heart-valves. Abgerufen im Mai 2022. 3. Edwards Lifesciences. Sapien 3 Ultra XT valve. Verfügbar unter: https://www.edwards.com/devices/heart-valves/transcatheter-Sapien-3-Ultra. Abgerufen im Mai 2022. 4. Edwards Lifesciences. Sapien 3 transcatheter valve. Verfügbar unter: https://www.edwards.com/devices/heart-valves/transcatheter-Sapien-3. Abgerufen im Mai 2022. 5. Edwards Lifesciences. Sapien XT valve. Verfügbar unter: https://www.edwards.com/devices/heart-valves/sapien-xt-valve. Abgerufen im Mai 2022.

Die Wahl zwischen einer mechanischen Klappe und einer Gewebeklappe hängt von einer individuellen Abwägung der Vorteile und Risiken der Herzklappe sowie von Lebensweise, Alter und Gesundheitszustand des Patienten ab.1

Gewebeklappen können mit der Zeit verschleißen, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer notwendigen Reoperation steigt. Sie sind jedoch mit einem niedrigeren Risiko von Blutgerinnseln oder Blutungen verbunden und haben weniger Auswirkungen auf die Lebensweise.1–4

Mechanische Klappen müssen seltener ausgetauscht werden, erfordern jedoch die lebenslange Einnahme von Blutverdünnern und schränken die Lebensweise ein, z.B. in Form von Einschränkungen der Ernährung und der körperlichen Aktivität.1–4

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihre Wünsche, da diese eine wichtige Rolle bei der Therapieentscheidung spielen.1

Wichtige Faktoren, die bei der Wahl einer chirurgischen Herzklappe zu berücksichtigen sind1-4

Wichtige Faktoren, die bei der Wahl einer chirurgischen Herzklappe zu berücksichtigen sind1-4

Mechanisch Gewebe
Überleben nach der Operation1 Ähnlich
Wahrscheinlich­keit einer notwendigen Reoperation infolge der Lebens­dauer der Klappe1,2 Niedriger Höher
Thrombose-/Blutungsrisiko1,2 Höher Niedriger
Notwendig­keit einer lebenslangen Antikoagulations­therapie1,2 Ja Nein
Auswirkungen auf die Lebens­qualität

  • Ernährungsein­schränkungen3
  • Einschränkungen der Lebensweise/körperlichen Aktivitäten3
  • Routinemäßige Bluttests3
  • Häufige Arzttermine3
  • Wahrnehmung des Vorhandenseins der Klappe, z.B. hörbares Klappen­geräusch4
Stärkere Auswir­kungen auf
die Lebens­weise
Geringere Auswir­kungen auf die Lebensweise

Literatur: 1. Vahanian A, Beyersdorf F, Praz F, et al. Eur Heart J. 2022;43:561–632. 2. Conti V, Lick SD. Clin Geriatr Med. 2006;22:559–574. 3. Sundt TM, Bailey MS, Moon MR, et al. Circulation. 2000;102[suppl III]:70–74. 4. Chiappini B, Camurri N, Loforte A, et al. Ann Thorac Surg. 2004;78:85–89.

Leitlinien empfehlen, dass Behandlungsentscheidungen zwischen Patienten, Kardiologen und Chirurgen eingehend besprochen werden sollten.1 Sie sind ein integraler Teil des Entscheidungsprozesses und sollten Ihren Ärzten Ihre Wünsche und Hoffnungen in Bezug auf die Behandlung darlegen, wie auch die Kompromisse, die Sie bereit sind, einzugehen oder auch nicht.

Literatur: 1. Vahanian A, Beyersdorf F, Praz F, et al. Eur Heart J. 2022;43:561–632.

Wie kann eine Aortenstenose sich auf meine Lebensweise auswirken?

Je nach der Schwere Ihrer Erkrankung empfiehlt Ihr Arzt Ihnen möglicherweise, das Ausmaß Ihrer körperlichen Aktivitäten einzuschränken.1

Lassen Sie sich von Ihrem Arzt entsprechend beraten.

Literatur: 1. CardioSmart – American College of Cardiology. Living with aortic stenosis. Verfügbar unter: https://www.cardiosmart.org/topics/aortic-stenosis/living-with-aortic-stenosis. Abgerufen im Mai 2022.

Wie bei allen anderen Herzkrankheiten sollten Sie sich gesund ernähren und versuchen, ein gesundes Gewicht zu halten.1

Tipps für eine gesunde Ernährung:2

  • Essen Sie viel verschiedenes Obst und Gemüse, fettarme oder fettfreie Milchprodukte, Geflügel, Fisch und Vollkornprodukte
  • Meiden Sie gesättige Fette und Trans-Fette sowie Salz und Zucker

Literatur: 1. Mayo Clinic. Aortic valve stenosis. Symptoms & causes. Verfügbar unter: https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/aortic-stenosis/symptoms-causes/syc-20353139. Abgerufen im Mai 2022. 2. Mayo Clinic. Aortic valve stenosis. Diagnosis & treatment. Verfügbar unter: https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/aortic-stenosis/diagnosis-treatment/drc-20353145. Abgerufen im Mai 2022.

Versuchen Sie, sich herzgesunde Gewohnheiten anzueignen und nicht zu rauchen. Wenn Sie noch rauchen, sollten Sie damit aufhören. Ihre Arzt kann Ihnen Angebote empfehlen, die Ihnen dabei helfen.1 Falls Sie mehr als die empfohlene maximale Menge an Alkohol trinken, kann dies Ihrem Herzen und Ihrer Gesundheit allgemein schaden.2

Literatur: 1. Mayo Clinic. Aortic valve stenosis. Diagnosis & treatment. Verfügbar unter: https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/aortic-stenosis/diagnosis-treatment/drc-20353145. Abgerufen im Mai 2022. 2. British Heart Foundation. Alcohol. Verfügbar unter: https://www.bhf.org.uk/informationsupport/support/healthy-living/healthy-eating/alcohol. Abgerufen im Mai 2022.

Was sollte ich über Medikamente wissen?

Es gibt bislang keine geeigneten Medikamente, mit denen man eine Aortenstenose behandeln oder den Ersatz bzw. die Reparatur der Aortenklappe verhindern könnte.1,2

Literatur: 1. Vahanian A, Beyersdorf F, Praz F, et al. Eur Heart J. 2022;43:561–632. 2. Bhatia N, Basra S, Skolnick AH, et al. Geriatr Cardiol. 2016;13:941–944.

Wer wird an meiner Behandlung beteiligt sein?

Die folgenden medizinischen Fachkräfte können an Ihrer Operation und Nachsorge beteiligt sein:

  • Hausarzt/Hausärztin – Diagnostiziert die Symptome Ihrer Herzklappenerkrankung vermutlich als Erste/r. Er oder sie kann spezielle Tests oder Untersuchungen veranlassen, um die Diagnose zu bestätigen, oder Sie zum entsprechenden Facharzt überweisen
  • Kardiologe – Ein Spezialist für Herzkrankheiten. Der Kardiologe führt keine Herzoperationen durch, sondern Untersuchungen zur Abklärung der Ursachen von Herzbeschwerden und um festzulegen, wie diese am besten behandelt werden. Der Kardiologe überweist Sie vielleicht zu einem Herz- und Gefäßchirurgen oder einem interventionellen Kardiologen
  • Herz- und Gefäßchirurg – Ein Spezialist für Herzchirurgie, wozu auch der Ersatz defekter Herzklappen gehört. Ist an allen Entscheidungen über die bestmögliche Vorgehensweise, einschließlich des Termins, der Art des Zugangs und der Auswahl der geeigneten Herzklappe, beteiligt
  • Interventioneller Kardiologe – Ein Kardiologe mit Weiterbildung in der Durchführung von Eingriffen wie Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI, siehe weitere Informationen oben). Klärt zusammen mit den Herz- und Gefäßchirurgen ab, welche Patienten für einen Transkatheter-Aortenklappenersatz (TAVR) in Frage kommen
  • Anästhesist – Der Anästhesist (Narkosearzt) oder der/die anästhesietechnische Assistent/-in sind ausgebildete Spezialisten, die für Ihre Sedierung oder Narkose während interventioneller Verfahren verantwortlich sind
  • Intensivmediziner und Intensivpflegekräfte – Die Intensivstation ist eine Fachstation des Krankenhauses, auf der Sie nach einem interventionellen oder chirurgischen Eingriff sorgfältig überwacht und behandelt werden. Das Team der Intensivstation kümmert sich nach dem Eingriff in Zusammenarbeit mit Ihrem Herzchirurgen und/oder Ihrem Kardiologen um Ihre medizinische Versorgung

Je nach der in Erwägung gezogenen Behandlungsoption kann Ihr Allgemeinkardiologe Sie zu einem Herz- und Gefäßchirurgen oder einem interventionellen Kardiologen überweisen.

Herz- und Gefäßchirurgen führen Operationen am offenen Herzen durch, wobei sie verschiedene chirurgische Verfahren einsetzen, während interventionelle Kardiologen nur Transkatheter-Eingriffe durchführen. Hierbei handelt es sich um nichtchirurgische Verfahren, bei denen der Kardiologe das Implantat unter Röntgenkontrolle durch einen biegsamen Schlauch (Katheter) in das schlagende Herz einführt und implantiert.

Leitlinien empfehlen, dass Behandlungsentscheidungen zwischen Patienten, Kardiologen und Chirurgen eingehend besprochen werden sollten.1 Diese Gespräche bieten Ihnen die Möglichkeit, Fragen zu stellen und Ihre Wünsche und Vorstellungen in die Behandlung einzubringen. Es ist zu beachten, dass nicht alle Behandlungsansätze für jeden Patienten geeignet sind. Ihr interventioneller Kardiologe oder Ihr Herzchirurg wird die am besten für Sie geeignete Therapieoption mit Ihnen durchgehen.

Literatur: 1. Vahanian A, Beyersdorf F, Praz F, et al. Eur Heart J. 2022;43:561–632.

Wie ist es, mit einer Herzklappenprothese zu leben?

Sie bleiben nach dem Eingriff normalerweise etwa eine Woche im Krankenhaus. Wie schnell Sie sich von der Operation erholen, hängt von Ihrem Alter, Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand und der Art des Eingriffs (chirurgischer Aortenklappenersatz [SAVR] oder Transkatheter-Aortenklappenimplantation [TAVI] ab. Nach der Operation verheilt Ihr Brustbein normalerweise innerhalb von etwa sechs bis acht Wochen, und es kann bis zu drei Monate dauern, bis Sie sich von Ihrer Operation vollständig erholt haben.1

Literatur: 1. NHS. Recovery. Aortic valve replacement. Verfügbar unter: https://www.nhs.uk/conditions/aortic-valve-replacement/recovery/. Abgerufen im Mai 2022.

Nach Ihrer Operation können die folgenden vorübergehenden Nebenwirkungen bei Ihnen auftreten:1

  • Schmerzen und Unbehagen – nehmen Sie Schmerzmittel zur Linderung; die Schmerzen sollten während der Wundheilung nachlassen
  • Schwellung und Rötung rund um die Wunde
  • Appetitlosigkeit
  • Schlafstörungen
  • Verstopfung – trinken Sie viel Flüssigkeit und essen Sie viel Obst und Gemüse; das hilft gegen Verstopfung. Ihr Hausarzt kann Ihnen auch Abführmittel verschreiben
  • Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Angst und Depression – solche Gefühle sind nach einer größeren Operation völlig normal. Familie, Freunde und Ihr Behandlungsteam können Sie dabei unterstützen, die Folgen des schweren Eingriffs zu bewältigen
  • Nachlassendes sexuelles Interesse – das kommt bei Patienten mit schweren Erkrankungen häufig vor

Wenn Sie Probleme mit der Bewältigung Ihrer Genesung haben oder das Gefühl haben, dass die Genesung nicht schnell genug vorankommt, sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt oder Ihrem kardiologischen Therapieteam.1

Literatur: 1. NHS. Recovery. Aortic valve replacement. Verfügbar unter: https://www.nhs.uk/conditions/aortic-valve-replacement/recovery/. Abgerufen im Mai 2022.

Ja, Ihr Klinikteam muss Ihren Heilungsverlauf und die Einnahme Ihrer Medikamente bei regelmäßigen Verlaufskontrollterminen überwachen. Mit fortschreitender Genesung werden Sie schließlich aus der Obhut des Krankenhausteams entlassen und zur langfristigen Nachsorge von Ihrem Hausarzt bzw. Ihrer Hausärztin weiterbetreut.

Ihr Herzrehabilitationsteam oder die physiotherapeutische Abteilung geben Ihnen Tipps und Empfehlungen, wie Sie nach der Operation in Ihr normales Leben zurückfinden. Sie verschaffen Ihnen auch Kontakte zu einem Herzrehabilitationsprogramm oder einer Selbsthilfegruppe in Ihrer Nähe.

Auch Ihr Hausarzt oder Ihre Hausärztin unterstützt Sie in allen Fragen rund um Ihre Operation und Genesung.

Wenden Sie sich an Ihren Hausarzt, wenn:

  • Die Rötung, Schwellung oder Druckempfindlichkeit im Bereich der Operationswunde sich verschlimmert
  • Eiter oder Wundsekret aus der Operationswunde austritt
  • Ihre Schmerzen schlimmer werden
  • Sie erhöhte Temperatur von über 38 °C haben
  • Sie unter zunehmender Kurzatmigkeit leiden
  • Sie Symptome bemerken, die auch schon vor der Operation hatten

Literatur: 1. NHS. Recovery. Aortic valve replacement. Verfügbar unter: https://www.nhs.uk/conditions/aortic-valve-replacement/recovery/. Abgerufen im Mai 2022.

Ihr Arzt oder Ihr Herzchirurg kann Ihnen spezielle Empfehlungen dazu geben, wann Sie Ihre normalen Aktivitäten wiederaufnehmen können. Im Allgemeinen sollten anstrengende Tätigkeiten, plötzliche Belastungen und das Heben schwerer Lasten in den ersten drei Monaten vermieden werden.1

Wann Sie wieder arbeiten können, hängt von Ihrem Beruf ab – es kann schon nach sechs bis acht Wochen möglich sein, wenn Sie z.B. eine leichte Bürotätigkeit ausüben, oder aber drei Monate, wenn Sie körperliche Arbeit verrichten.1

Sollten Sie Blutverdünner benötigen, um Ihr Risiko der Entwicklung von Blutgerinnseln zu senken (falls Ihnen eine mechanische Klappe implantiert wurde), müssen Sie ggf. Ihre körperlichen Aktivitäten einschränken, um Ihr Blutungsrisiko zu verringern.2

Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt, bevor Sie anstrengende Aktivitäten unternehmen oder wieder arbeiten gehen.

Literatur: 1. NHS. Recovery. Aortic valve replacement. Verfügbar unter: https://www.nhs.uk/conditions/aortic-valve-replacement/recovery/. Abgerufen im Mai 2022. 2. Fiumara K, Goldhaber SZ. Circulation. 2009;119:e220–e222.

Sie dürfen sofort nach Ihrer Operation wieder im Auto mitfahren. Aus Sicherheitsgründen sollten Sie sich selbst jedoch erst nach etwa sechs Wochen wieder ans Steuer eines Fahrzeugs setzen.1

Literatur: 1. NHS. Recovery. Aortic valve replacement. Verfügbar unter: https://www.nhs.uk/conditions/aortic-valve-replacement/recovery/. Abgerufen im Mai 2022.

Je nachdem, welche Art von Herzklappe Ihnen implantiert wurde, empfiehlt Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen womöglich, Ihre Ernährung etwas umzustellen. Bei Gewebeklappen wird Ihnen vielleicht empfohlen, Ihre Kalziumzufuhr zu reduzieren. Bei mechanischen Herzklappen müssen Sie die tägliche Zufuhr von Vitamin K einschränken und Lebensmittel meiden, die die Wirkung blutverdünnender Medikamente verstärken können.1

Literatur: 1. Fiumara K, Goldhaber SZ. Circulation. 2009;119:e220–e222.

Fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wie viel Alkohol, wenn überhaupt, für Sie unbedenklich ist. Mäßigung beim Alkoholkonsum wird immer empfohlen. Die empfohlene maximale Menge sind 14 Einheiten pro Woche für Frauen und Männer.1 Eine Einheit entspricht etwa einem Viertelliter Bier, etwas weniger als einem Glas Wein oder einem Schnaps.1 Wenn Sie rauchen, wird Ihr Arzt Ihnen raten, vor Ihrem Eingriff damit aufzuhören, um Komplikationen vorzubeugen.2

Literatur: 1. British Heart Foundation. Alcohol. Verfügbar unter: https://www.bhf.org.uk/informationsupport/support/healthy-living/healthy-eating/alcohol. Abgerufen im Mai 2022. 2. NHS. What happens. Aortic valve replacement. Verfügbar unter: https://www.nhs.uk/conditions/aortic-valve-replacement/what-happens/. Abgerufen im Mai 2022.

Ihr Ärzteteam erteilt Ihnen spezielle Ratschläge, ab wann Sie nach Ihrer Herzklappenoperation wieder sexuell aktiv sein dürfen. Im Allgemeinen sollten Sie sechs Wochen warten, bis Sie wieder sexuell aktiv werden, damit Sie nicht zu schwach dafür sind.1

Literatur: 1. NHS. Recovery. Aortic valve replacement. Verfügbar unter: https://www.nhs.uk/conditions/aortic-valve-replacement/recovery/. Abgerufen im Mai 2022.

Eine Herzklappenerkrankung sollte vor einer geplanten Schwangerschaft abgeklärt und, falls notwendig, behandelt werden.1

Jungen Frauen, die später eine Schwangerschaft planen, wird zu einer Gewebeklappe geraten, weil bei mechanischen Klappen ein erhöhtes Blutungsrisiko im Zusammenhang mit der notwendigen Einnahme von Blutverdünnern besteht.1

Literatur: 1. Vahanian A, Beyersdorf F, Praz F, et al. Eur Heart J. 2022;43:561–632.

Glossar

Angiogramm: Röntgenaufnahme einer Arterie oder Vene unter Verwendung eines Kontrastmittels; diese diagnostische Untersuchung wird allgemein als Angiogramm bezeichnet

Antikoagulans: Medikament, das die Blutgerinnung hemmt (Blutverdünner)

Aortenklappe: Herzklappe zwischen linker Herzkammer und großer Körperschlagader (Aorta)

Arterien: Blutgefäße, die das Blut vom Herzen weg transportieren

Atrioventrikularklappen: Klappen zwischen rechtem bzw. linkem Vorhof und der jeweiligen Herzkammer (Trikuspidal- und Mitralklappe)

Atrium (Vorhof): Die oberen Herzhöhlen, die das aus dem Körper bzw. der Lunge einströmende Blut aufnehmen

Doppelflügelklappe: Mechanische Herzklappe mit zwei halbkreisförmigen Scheiben (Flügeln), die in einem Gehäuse aufgehängt sind und sich simultan öffnen und schließen

Kalzifizierung (Verkalkung): Im Blut vorhandenes Kalzium kann sich in Körpergeweben ansammeln und Kalkablagerungen bilden, z.B. an den Klappensegeln, wodurch die Elastizität der Segel nachlässt

Kardiopulmonaler Bypass (CPB): Eine Maschine, die bei bestimmten Herzoperationen eingesetzt und vorübergehend die Funktion von Herz und Lungen übernimmt. Sie wird auch als Herz-Lungen-Maschine bezeichnet

Katheter: Ein flexibler oder starrer Schlauch, über den bei minimal invasiven Eingriffen Flüssigkeiten oder Instrumente eingebracht oder entfernt werden

Katheterisierung: Einführen eines dünnen Schlauchs (Katheters) unter Röntgenkontrolle in eine Körperöffnung, ein Blutgefäß oder eine Körperhöhle

Kongenital: Angeboren, schon bei der Geburt vorhanden

CT: Computertomographie, ein bildgebendes Verfahren in der Medizin, bei dem mittels Röntgenstrahlen zahlreiche Aufnahmen aus verschiedenen Blickwinkeln erstellt werden, die von einem Computer zu scheibenartigen (tomographischen) Bildern bestimmter Bereiche des Objekts verarbeitet und dargestellt werden

Diastole: Phase des Herzzyklus, in der das Herz erschlafft und Blut in die Herzkammern strömt

Echokardiographie: Ultraschalluntersuchung durch die Brustwand, bei der die Position und Bewegung der Herzwände, Klappen und Herzbinnenstrukturen aufgezeichnet und graphisch dargestellt werden

Elektrokardiographie: Aufzeichnung und graphische Darstellung der Veränderungen der elektrischen Aktivität bei der Kontraktion des Herzens

Endokarditis: Entzündung oder Infektion der Herzinnenhaut und der Klappensegel

Endovaskulär: Gefäßeingriffe, die mithilfe (minimal invasiver) kathetergestützter Techniken innerhalb von Blutgefäßen vorgenommen werden

Flimmern: Schnelle unregelmäßige Kontraktionen des Herzens

Hypertrophie: Starke Vergrößerung eines Organs oder Gewebes

Magnetresonanztomographie (MRT): Diagnostische Untersuchung, bei der mithilfe eines Magnetfelds Signale der Wasserstoffionen im Körper erzeugt werden. Diese werden von einem Computer zu einem Bild verarbeitet. Meist wird kein Kontrastmittel eingesetzt. Das Verfahren wird auf Deutsch oft als Kernspintomographie bezeichnet

Minimal invasive Eingriffe: Eingriffe, die über kleine Einschnitte durchgeführt werden können und meistens zu schnellerer Genesung des Patienten führen

Mitralklappe: Klappe zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer (Ventrikel)

Myokardinfarkt: Absterben von Herzmuskelgewebe, meistens infolge einer Unterbrechung der Sauerstoffversorgung des Gewebes; wird auch als Herzinfarkt bezeichnet

Myokard: Herzmuskelgewebe

Oxygeniert: Mit Sauerstoff angereichert

Perikardklappe: Gewebe-Herzklappe aus Rinderperikardgewebe (Herzbeutelgewebe von Rindern)

Schweineklappe: Gewebe-Herzklappe aus der Aortenklappe eines Schweins

Pulmonalklappe: Klappe zwischen rechter Herzkammer und Lungenarterie (Pulmonalarterie)

Regurgitation: Zurückfließen von Blut durch eine geschlossene Klappe

Sinusrhythmus: Normale koordinierte Kontraktionen des Herzens; wird auch als „normaler Sinusrhythmus“ bezeichnet

Stenose: Verengung einer Öffnung

Vena cava superior und inferior: Obere und untere Hohlvene, die beiden größten Venen im Körper, die sauerstoffarmes Blut in den rechten Herzvorhof zurückführen

Systole: Herzschlagphase des Herzzyklus, in der sich die Herzkammern zusammenziehen und Blut pumpen

Transthorakale Echokardiographie (TTE): Die Echokardiographie liefert bewegliche Bilder des Herzens und der Herzklappen, mit deren Hilfe der Arzt ihre Funktionstüchtigkeit beurteilen kann. Bei der TTE wird ein Schallkopf auf den Brustkorb gesetzt, um die Bilder aufzunehmen

Transösophageale Echokardiographie (TEE): Die Echokardiographie liefert bewegliche Bilder des Herzens und der Herzklappen, mit deren Hilfe der Arzt ihre Funktionstüchtigkeit beurteilen kann. Bei der TEE wird ein Schallkopf über den Mund in die Speiseröhre (Ösophagus) eingeführt. Das Verfahren liefert ein genaueres Bild des Herzens und der Herzklappen

Trikuspidalklappe: Herzklappe zwischen dem rechten Vorhof und der rechten Herzkammer (Ventrikel)

Ultraschall: Schallwellen mit sehr hohen Frequenzen, die von Strukturen und strömendem Blut „zurückgeworfen“ und in Bilder und Strömungssignale umgerechnet werden

Venen: Blutgefäße, die das Blut zum Herzen zurückführen

Ventrikel: Die großen Herzkammern, die das Blut aus dem Herzen pumpen

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